Vor dem Bau der Staumauer in den Jahren 1950 bis 1957, befand sich im Talkessel vor dem Zervreilahorn das ganzjährig bewohnte Dörfchen Zervreila.
Obwohl sich die Zervreiler Bauern damals gegen den Bau der Staumauer engagiert haben, wurden Sie von der Valser Bevölkerung, also der in der Gemeinde Vals Stimmberechtigten bei der Abstimmung zum Stauseebau hoch überstimmt.
Alle verkauften (andernfalls wären sie enteignet worden) ihr Haus, ihre Ställe und ihr Land an die Kraftwerke Zervreila AG.
Die Brüder Franz und Alfons Gartmann erhielten von Ihrem Vater Johann und von ihrer Mutter Agatha, welche in Zervreila ihr Haupteinkommen als Bergbauern hatten einen „schönen“ Beitrag für den Kauf eines Lastwagens. Dies weil durch den Wegfall der Güter in Zervreila eine Weiterführung des ganzen Landwirtschaftlichen Betriebes nicht mehr möglich war (heute würde man Klumpenrisiko sagen).
Als 22 und 23 jährige junge Männer transportierten Franz und Alfons Gartmann (Alfons Gartmann ist im Januar 2021, 88 jährig gestorben) mit ihrem Lastwagen mit Silo und Anhänger den Zement zum Mauerbau von Ilanz nach Zervreila.
Nach Beendigung der Bauarbeiten bauten sie 1960 das Zervreila Restaurant, welches in der Folge von Agnes Gartmann-Gort zur Blüte gebracht wurde. Agnes Gartmann-Gort ist im Januar 2021 mit 89 Jahren gestorben.
Das Zervreia Restaurant wurde mit dem alten Holz vom ehemaligen Dörfchen Zervreila wiederaufgebaut. Die Steinplatten auf dem Restaurantdach wurden bereits im Mittelalter in Zervreila verwendet.